Wer das Kino von James Gray kennt, der weiß eigentlich
ziemlich genau, was es zu erwarten gibt in seinem “The Immigrant”. Die
Emotionen schwimmen nur Millimeter unter der Oberfläche und die Handlung ist
tief verwurzelt in klassischen amerikanischen Genres der 50er Jahre. Wie in
seinem „Two Lovers“ verhalten sich die Protagonisten seltsam naiv, werden zum
Teil überschwemmt von ihren eigenen Gefühlen und können nichts kontrollieren. Mit
modernem Kino hat das herzlich wenig zu tun, es stellt sich nur die Frage, ob
man Grays Filme als Neuinterpretation alter Geschichten, als pure Nostalgie
oder als billige Realitätsverklärung lesen möchte. Dieses Mal wagt sich Gray an die Geschichte
einer polnischen Einwanderin, gespielt von einer immer gleich unschuldig
dreinblickenden Marion Cotillard, die ins New York der 20er Jahre kommt. Dort
trifft sie auf einen merkwürdig hilfsbereiten Mann, verkörpert von einem
überraschend zurückhaltenden Joaquin Phoenix, der sie recht bald dazu bringt
ihren Körper zu verkaufen. Im weiteren Verlauf entwickelt sich der Plot hin zu
einem fast schon penetrant konsequenten Melodram, indem eine
Dreiecksgeschichte, das Zerbrechen an der eigenen Familie und vor allem der
American Dream zu keiner Sekunde fehlen darf.
Dabei sieht der Film tatsächlich aus wie Meilensteine des
amerikanischen Immigranten-Kinos, etwa Sergio Leones „Once Upon a Time in
America“. Gray fährt eine unheimlich sensible in orange-schwarze Kontraste
getaufte Lichtstimmung auf, die einen mitten in die 20er Jahre werfen und
gleichzeitig, die Stimmung der Protagonistin, gefangen zwischen zwei Welten,
zwischen zwei Männern greifbar macht. Die technischen Departments scheinen wie
schon in „We Own the Night“ der Star zu sein. Auf der Suche nach sowas wie
einem amerikanischen Wesen im Kino, das sich nicht globalisierten Marktphänomenen
unterworfen hat, wird man bei Gray sicherlich fündig. Die Frage nach dem Sinn
einer derart unreflektierten Gefühlsorgie sei dennoch gestellt. Weder wirft der
Film einen neuen Blick auf das Genre, noch erreicht er irgendeine Form von
Meisterschaft in der Darstellung bekannter Thematiken. Hatte gerade „We Own the
Night“ noch einige beeindruckende Szenen, wie eine großartig verzögerte Autoverfolgungsjagd
im Regen, so gehen „The Immigrant“ solche Momente fast gänzlich ab. Das einzig
attraktive scheint tatsächlich zu sein, dass man ein Gefühl für altes
Hollywoodkino bekommt. Man fragt sich tatsächlich, wo zur Hölle Joan Crawford
steckt.
„The Immigrant“ ist an vielen Stellen eine durchkomponierte
Oper, die den eigenen Gefühlen im Weg steht. Selbst wenn Akzente perfekt
gesprochen werden und Bilder exakt den Ton ihrer Drehbuchseiten treffen, fehlt
dem Film jene Rauheit und Seele, die zum Beispiel seinen „The Yards“
auszeichneten. Ein Regisseur, der sich einer gewissen Art des Filmemachens so
sehr verschrieben hat, würde vielleicht gut daran tun sich mehr vom Leben als
von Opern inspirieren zu lassen. Es ist so bizarr, dass James Gray als
Autorenfilmer angesehen wird, weil er doch genau so arbeitet, wie jene
Regisseure, die immer gleichstrukturierte Filme ohne Persönlichkeit gedreht
haben und damit erst den sogenannten Autorenfilm als Gegenbewegung auf den Plan
riefen. Da hilft es auch nichts, wenn der Regisseur betont, dass es sich um
einen sehr persönlichen Film gehandelt hat. „The Immigrant“ ist tolles
Genrekino und jeder der hierzulande fordert, dass wieder mehr Genre in die
Kinos kommt, kann sich gerne davon überzeugen wie steril das wirkt.
Was für ein tolles Forum. Vor ein paar Jahren befand ich mich in einer dunklen Phase meines Lebens. Der Mann, den ich sehr gern habe, war mit jemand anderem weggegangen, als mir von diesem Zauberwirker erzählt wurde. Nun, er sagte mir, er könne sehen, dass wir wieder zusammenkommen würden, was mir Hoffnung gab, und er hatte Recht, denn diese Woche sind wir zusammengezogen und sind so glücklich. Ein großes Dankeschön an Dr. Obodo. Wenn Sie einen Engel brauchen, wenden Sie sich bitte an Dr.obodo unter
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