An einem Montagnachmittag ging es dann zu Submarine von Richard Aoyade. Dieser Film vereint gekonnt britischen Humor mit dem, aus englischen und amerikanischen Independent-Komödien bekannten selbstreflexiven Spiel des Hauptdarstellers, der in uns Zusehern einen Verbündeten sucht. Das ganze wirkt wie ein Musikvideo, alles sieht total Retro aus, die Farben, die Frisuren, selbst die von Arctic Monkeys Frontmann beigesteuerte Musik ist nicht aus dieser Zeit: Eine durch ein Polaroid zum Leben erwachte Traumwelt. Oliver Tate heißt unser kultverdächtiger Bezugspunkt.
Nerdig, schüchtern und hemmungslos ehrlich (kind of). Man identifiziert sich mit ihm und hinterfragt erst gar nicht, wie überzeichnet denn das bitteschön ist. Es ist Film-Film, für Filmliebhaber, für Träumer, ein wenig das Dramedy-Pendant zu Scott Pilgrim VS the World von Edgar Wright. Wo dieser aber konsequent versucht einen neuen Stil in Anleihen an die halbe Videospiel- und Comicgeschichte zu finden, bindet sich Submarine zu sehr an Storykonventionen. Der Film scheint dieses unbändige Verlangen zu haben noch etwas Inhalt und Botschaft für die Jugend mitzutransportieren und etwas fürs Herz zu bieten, eben doch nicht mehr zu sein als eine klassische Coming-of-Age Geschichte. Viele loben gerade diesen Aspekt, der den Film angeblich von ähnlichen Werken abgrenzt. Ich allerdings finde weder, dass dies den Film aufwertet, noch, dass es überhaupt funktioniert. In diesem Traumuniversum des Dauerschmunzelns darf doch niemals ein derart gewöhnlicher Ernst des Lebens auftauchen. Ein Wes Anderson löst das, zum Beispiel in Rushmore, deutlich eleganter, in dem er dieselben Gedanken und Gefühle im Zuschauer hervorholt ohne jemals an Originalität zu verlieren. Dennoch ist Submarine durchaus einen Blick wert. Zum Träumen geeignet.
Inzwischen gab es nur noch Einladungen aufs Badeschiff, was den nüchternen Ansager nicht mal für einen Film mit dem Titel „Submarine“ zu einem Witz hat bewegen können. Nein. Das ist schon ernst. Taschen gab es auch keine mehr zu gewinnen, dabei wäre sie doch sehr schön gewesen…
To be continued mit Cut und Take Shelter
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