Dienstag, 19. Juni 2012

Hiroshima Mon Amour

Wenn ein Film zu gleichen Zeiten Lyrik und Prosa ist; Musik und Malerei.
Wenn sich vor einem scheinbar nur Fragmente abspielen, die das ganze Leben bedeuten können.
Wenn es keine Grenzen gibt, sondern nur Assoziationen auf einem roten Faden.
Einem roten Faden der Ästhetik.



Wenn ein Film Bilder in mein Gedächtnis brennt.
Wenn er mich zum Erinnern zwingt und wenn er Zusammenhänge aufwirft;
Wenn ein Film Fragen stellt und atmet.
Wenn ich mich dargestellt fühle, wenn ich dort das wahre Leben sehe und zwar in einem Film.

Je te rencontre.
Je me souviens de toi.
Qui es-tu ?
Tu me tues.

Ein fleischgewordener Film; der Beginn einer neuen Zeitrechnung im Kino, die es leider nie gegeben hat?



Keine literarische Narration, keine Zwänge.
Film ist immer auch Erinnerung. Film ist wie eine im Traum verarbeitete Erinnerung.
Film kann alles. Kann Krieg und Liebe heiraten lassen; kann in der Schwärze Schönheit finden.

Und dann fährt die Kamera wieder und zeigt Bilder der Vergangenheit, der Gegenwart, der Zukunft. Eine einzige Ekstase. Ein Treiben auf Zelluloid.  

Was ich hier schreibe ist nicht neu, aber es muss in Erinnerung gerufen werden. Wie die Bilder der ersten Liebe, die Bilder von Hiroshima, die Bilder dieses Meisterwerks von Alain Resnais. Es gibt nicht viele Filme, die so viel Wahrheit einfangen können und dabei emotional sein können;



Wenn ein Film vor Schönheit zum Weinen bringt.
Wenn er vollkommen für sich stehen kann.
Wenn er zeitlos ist.

Erinnerung.

Du temps passera. Du temps seulement.
Et du temps va venir.

Bitte oft sehen.



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